"Hier wächst zusammen, was zusammen gehört!"
Das Zitat schrieb Geschichte und ist auch im Falle des Oberhausener Fußballvereins SV Concordia Oberhausen 66/71 e.V. ("SV" steht hier nicht für "Spiel- oder Sportverein", sondern für "Spielvereinigung") angebracht.
Schließlich ging der "SV Concordia Oberhausen 66/71 e.V." aus dem Zusammenschluss der Traditionsvereine BSV 66 Oberhausen und FC Sardegna 71 im Jahr 2009 hervor. Vorher teilten sich beide Clubs die Platzanlage an der Concordiastraße.
BSV 66 Oberhausen
Die Ursprünge des BSV 66 lagen in den 60-er Jahren, als sich ein Kreis von Freunden und Bekannten dazu entschloss, ihre Freizeitmannschaft an den Westdeutschen Fußball-Verband anzuschließen. Die Vereinsfarben wurden Rot-Weiß - das passt nach Oberhausen! Der ehemalige Schalke-Profi Manfred Piontek führte den BSV 66 als Spielertrainer bis in die Kreisliga A. Da hatte der Verein nicht mal eine eigene Platzanlage. Gespielt und trainiert wurde auf bis zu sieben Plätzen. "An manchen Tagen wussten weder Spieler, Gegner noch Zuschauer auf welchem Platz überhaupt gespielt werden soll", erinnert sich Detlef Saure, Gründungsmitglied und ehemaliger Schatzmeister. In den letzten zwei Jahrzehnten etablierte sich der BSV 66 in der Kreisliga A. Im Jahr 2006 folgte gar der Aufstieg in die Bezirksliga, ehe die Mannschaft 2008 wieder zurückgezogen wurde.
FC Sardegna
Der FC Sardegna hat italienische Wurzeln und wurde 1979 ein eigenständiger Verein. Der Klub schaffte den Durchmarsch in die Bezirksliga und wurde eine feste Größe im Reviersport. Unter dem Ex-Nationalspieler und ehemaligem RWO-Trainer Hans-Günter Bruns gab´s drei Aufstiege in Folge. Der Verein hielt sich zwei Jahre in der Verbandsliga.
Pasqualino Dente (il presidente" aus vergangenen Sarden-Zeiten) berichtet -augenzwinkernd- allzu gerne: Der Hans-Günter hat quasi den Grundstein für seine Erfolge als Trainer bei uns gelegt - er hat viel bei uns gelernt." Eine Anekdote spricht für sich: Als 45-jähriger Ex-Profi absolvierte Bruns seinen letzten "Pflichteinsatz". Für seine damalige ersatzgeschwächte Sarden-Elf ging "HGB" nochmals auf den Platz, und zwar als Torwart. Nach spannenden Jahren in der Verbandsliga ging es - ohne Bruns und ohne die nötigen Mittel" - genauso schnell wieder runter: Schwupp-di-wupp fanden sich die Sarden in untersten Gefilden wieder: Kreisliga C. Heute spielen die Söhne einst erfolgreicher Sarden wieder im Verein - nun SV Concordia 66/71.
Der Name "Concordia"
Der Name des neuen Vereins lag auf der Hand - oder besser auf der Straße. Erstens liegt die Platzanlage an der Concordiastraße und zweitens nur einen Steinwurf vom ehemaligen Gelände der Zeche Concordia entfernt. Da fanden schon die Väter vieler Sardenspieler - als Bergleute aus Sardinien kommend - ihre Arbeit. Außerdem passt der Name zu einem Zusammenschluss, da "Concordia" im lateinischen für "Eintracht" steht.
Jugendarbeit
Die Jugendarbeit liegt dem Verein besonders am Herzen. Bereits 2007 erhielt der BSV 66 den "Bürgerpreis der Stadt Oberhausen" für sein hervorragendes Jugendkonzept, da Kinder aus mehr als 20 Nationen erfolgreich integriert wurden.
Der Verein wurde für die Übernahme seiner sozialen Verantwortung geehrt. Das aktuelle Projekt setzt sich für Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien ein: Es werden Patenschaften vergeben, die Paten übernehmen den Beitrag der Kinder, unterstützen sie finanziell (z.B. beim Kauf von Fußballschuhen) und auch darüber hinaus als Ansprechpartner für Fragen außerhalb des Fußballs.